zum Menü Startseite

Geschichte

Am 26. 9. 1997 verabschiedeten die St. Raphaelschulen die Leiterin der Realschule, Schwester Roswitha Völzgen, in den Ruhestand, und mit ihr die Franziskanerinnen von Nonnenwerth insgesamt von der Schule.

67 Jahre des Engagements dieses Ordens im Schulwesen von Heidelberg gingen damit zu Ende. Die St. Raphael-Schulen, die über Jahrzehnte mit den Schwestern identifiziert wurden, bleiben dennoch christliche Schulen in der Trägerschaft der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg, werden sich aber immer neu um ihr schulisches Profil bemühen müssen. Dabei wird immer wieder ein Rückgriff auf die Geschichte der Schulen gefragt sein. Denn die 67 Jahre der Schwestern in Heidelberg waren Jahre extremen Wandels nicht nur in Schule und Kirche, sondern auch in der Politik und Gesellschaft. Nachfolgend wird die Geschichte der Schule von den Anfängen über die Leidenszeit unter der NS-Diktatur und das zwangsweise Ende bis zum Neuanfang nach dem Krieg dargestellt. Die Geschichte der St. Raphael-Schule ist dokumentiert in einer Chronik der Schulleiterinnen von der Gründung der Schule an bis ins Jahr 1971, als mit Anneliese Friedrich erstmals eine "weltliche" Schulleiterin die Leistung der Schule von Schwester Wilfrieda Schrader übernahm.

Anfang in politisch schwieriger Zeit

Als am 5. Mai 1930 die Katholische Mädchenrealschule "Institut St. Raphael" mit einem feierlichen Gottesdienst ihr erstes Schuljahr begann, hatte die Weimarer Republik ihre beste Zeit bereits hinter sich. Der Börsenkrach in den USA Ende Oktober des vorangegangenen Jahres hatte weltweit die bis dahin größte Wirtschaftskrise hervorgerufen, die sehr rasch auch auf Deutschland übergriff. Gerade einen Monat von der Schulgründung hatte Reichspräsident von Hindenburg mit dem Zentrumspolitiker Brüning den ersten Reichskanzler ohne parlamentarische Mehrheit ernannt und damit die Ära der Präsidialregierungen eingeleitet, die mit der Berufung der Regierung Hitler ihren Höhepunkt und ihr Ende fand. Die St. Raphael-Schule nahm trotz alledem einen guten Aufschwung und hatte schon 1932 mehr als 100 Schülerinnen.

Der Übergang von der Weimarer Republik zum Nationalsozialismus kam durch die tätige Mithilfe nationaler und national-konservativer Kreise zustande. Massiver Druck auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Bereitschaft, diesem Druck nachzugeben, sind kennzeichnend für diese Übergangszeit. Für die Erhaltung der eigenen Existenz und Organisation wurde ein hoher Grad an Anpassung an die neuen Zustände in Kauf genommen. Die katholische Kirche und die ihr nahe stehenden Institutionen und Organisationen blieben davon nicht ausgenommen. Bewogen durch die Aussicht auf ein Konkordat, das der Kirche mehr zugestand als der Weimarer Staat ihr je hatte zugestehen wollen, stimmte beispielsweise die Zentrumsfraktion im Reichstag dem Ermächtigungsgesetz zu und löste sich gemäß den Bestimmungen des Konkordats im Juli 1933 selbst auf.

Ja der Schule zur "nationalen Erhebung"

Die gleiche politische Grundhaltung wird im Kleinen auch im Bereich der St. Raphael-Schule sichtbar: man suchte Anschluss an die national-konservativen Koalitionspartner der NSDAP, indem man sich bemühte, dem neuen Sprachgebrauch und dem neu aufgetragenen Nationalsozialismus entgegenzukommen, sich aber von der NSDAP selbst absetzte. So wurden die Schülerinnen schon am 14. 3. 1933 "durch eine vaterländische Gedenkfeier ...auf die Bedeutung der nationalen Erhebung aufmerksam gemacht". Am 1. 4. fand eine Feier zu Bismarcks Geburtstag statt.

Mit dem Schwinden des Einflusses dieser national-konservativen Gruppen in der zunehmenden Durchdringung des gesamten gesellschaftlichen Lebens durch die Nationalsozialisten war man aber auch zu weiterer Anpassung bereit: Wie an anderen Schulen auch fiel am 30. 1. 1934 der Unterricht wegen des "Tags der Begründung des 3. Reichs" aus, und am 20. 4. 34 fand aus Anlass des "Führergeburtstags" eine Versammlung in der Schule statt, auf der den Schülerinnen in einer Ansprache "Leben und Charakterbild des Volkskanzlers" vor Augen gestellt wurden. Die Feier endete mit dem Absingen des Deutschlandlieds und des Horst-Wessel-Lieds vor dem Führerbild.

Beobachtungen wie diese oder auch eine Spende zum Ehrentag der SA 1934 sprechen zunächst für einen hohen Grad an Anpassungsbereitschaft, nicht für Opposition zum NS-Regime. Vielleicht wird aber durch die neueren Entwicklungen in Osteuropa und die damit möglichen Einblicke in das Funktionieren totalitärer Systeme und die Reaktionsmöglichkeiten auf Betroffene wieder besser und unmittelbarer die hinter der äußeren Anpassung stehende Intention verständlich, sich einen Freiraum zu erhalten. Opposition muss nicht immer offenen Widerstand bedeuten, sondern kann sich durchaus in einer Gemengelage von Anpassung und innerem Widerstand vollziehen. Für ein autoritäres und totalitäres Regime stellt aber schon der Versuch, die eigene, christliche , von der offiziellen Doktrin abweichende Lebensform öffentlich und damit verkündigend zu leben, eine Herausforderung dar.

Von der Anpassung zur Konfrontation

Deshalb waren auch die Versuche, die Existenz der Schule durch Anpassung zu retten, langfristig zum Scheitern verurteilt. Zwar findet die Schule bei ministeriellen Besuchen wie im Januar 1936 Anerkennung für ihre Arbeit, aber der Druck, ihren katholisch-christlichen Charakter in der Öffentlichkeit nicht mehr so stark sichtbar werden zu lassen, steigt: Am 11. 6. 1936 darf sich die Schule laut ministerieller Verfügung nicht mehr geschlossen an der Fronleichnamsprozession beteiligen. Damit entfällt nun auf ihrer Seite ein Teil der Anpassungsbereitschaft, die Opposition zum Regime wird deutlicher sichtbar: Ab 1936 finden die Feiern zum "Führergeburtstag" nur noch klassenweise statt, d.h. sie verlieren ihren schuloffiziellen Charakter, ihr Vollzug wird nicht mehr ohne weiteres nachprüfbar. Für die St. Rafael Schule gilt wie für viele spätere Opponenten gegen das NS-Regime: Opposition ergab sich erst in der unmittelbaren Konfrontation mit dem Regime; die Bereitschaft zur Unterordnung unter die jeweilige Obrigkeit war ein gerade unter Christen weit verbreitetes Phänomen der Zeit.

1937 beginnt die wirkliche Konfrontation: Lehrer- und Beamtenkinder dürfen auf Anordnung der Schulbehörden keine private Schule mehr besuchen und werden von ihren Eltern oft erst auf nachdrücklichen Hinweis der Behörde hin abgemeldet. So schreibt ein Vater mit dem Datum vom 5. 11. 37:

Ich muss ihnen zu meinem großen Bedauern mitteilen, dass man von vorgesetzter Stelle anlässlich eines Schulbesuches darauf aufmerksam wurde, dass auch I. die Konfessionsschule! St. Rafael besucht. Sie können es sich vorstellen dass man es mir doppelt übel nimmt, dass ich I. zu ihnen schickte, trotzdem ich wegen M. bereits vorgeladen war... Meine Gefühle kann ich nicht zum Ausdruck bringen, wir leben in einer harten Prüfungszeit!

Auflösung trotz zahlreicher Proteste

Zu Beginn des Schuljahres 1938 verzeichnete die Schule allein 16 Abgänge solcher Beamtenkinder, die Zahl der Schülerinnen sank. Die Bemühungen der Schule, in die "Reichstaggemeinschaft der Privatschulen" aufgenommen zu werden, scheiterte, ein entsprechender Antrag wurde abgelehnt. Schließlich wurde sie durch einen Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Völkerbildung mit Wirkung vom 1. 4. 1940 aufgelöst. Proteste der Schulleitung, der Elternschaft, darunter immer noch aktive Parteigenossen, und des Erzbischofs blieben furchtlos. Den Schülerinnen wurde angeboten, nach einer Aufnahmeprüfung an die Hölderlinschule überzuwechseln, die als staatliche Schule in die St. Rafael Räume einzog. Doch nicht alle betroffenen machten davon Gebrauch. Immerhin 23 von ihnen zogen es vor , in das evangelische private Landerziehungsheim Schloss Wieblingen unter der Leitung Elisabeth von Thaddens einzutreten, das zu diesem Zeitpunkt als private Schule noch bestehen durfte. Die Schulgebäude unterstanden damit vollkommen staatlicher Kontrolle.

Unter dem Namen Eichendorffschule wurde das neue Gymnasium unter einem eigenen Direktor vom Hölderlingymnasium getrennt, und es wehte nun der Wind , den die Machthaber verordneten. Später musste auch diese Schule der Firma Brown, Boveri & Co. weichen, die als kriegswichtiger Betrieb aus Mannheim ausgelagert war. Die Schwestern allerdings verblieben trotz vieler Versuche, sie endgültig loszuwerden, auf dem Schulgelände

Neuanfang nach dem Krieg

Die \"alte\" SchuleAm Karfreitag des Jahres 1945 zogen amerikanische Truppen in Heidelberg ein und setzten dem "1000-jährigen Reich" ein Ende. Für die Schwestern ergab sich dadurch nicht nur die Möglichkeit, ihren Besitz zurückzuerhalten, sondern auch eine Perspektive auf Wiedereröffnung der Schule, wenngleich daran in der ersten Zeit, in der andere Schulen zunächst einmal ihren Betrieb einstellen mussten, kaum zu denken war. Die Chancen standen trotz der Schwierigkeiten aber nicht schlecht: Heidelberg war im Krieg im Gegensatz zu den meisten anderen Städten nicht zerstört worden. Durch die Zwangsschließung der Schule hatte man zudem nicht die sonst alltäglichen Probleme mit einer belasteten Schulleitung oder belasteten Lehrern. Außerdem wuchs sehr schnell das Bedürfnis nach echter Bildung. Eine der ersten Schülerinnen des Herbstes 1945 schrieb später in einem Brief an die Schule:
"Für uns stand die Schule nach dem Umbruch des Jahres 1945 in einem ganz anderem Licht. Hinter uns lag fast ein 3/4 Jahr ungewollter Ferien... Nun hatten wir nichts zu essen und fürchteten den kommenden Winter. Alles kulturelle Leben lag natürlich brach. Nachdem man die ersten Monate betäubt durch alles Neue hingebracht hatte, erwachte langsam die Begierde nach Wissen, die Sehnsucht nach der Schule. Sie war für uns die Möglichkeit, aus der Monotonie und Trostlosigkeit des von der Not gekennzeichneten Alltags herauszukommen. Schon die Beschäftigung mit einem lateinischen Verbum bedeutete die Erhebung in eine reinere, geistigere Sphäre."

Auf der anderen Seite fehlte jede materielle Voraussetzung für einen Schulbetrieb: Die Schulgebäude waren noch immer in der Hand von BBC, Schulmöbel und andere Lehrmittel waren verschwunden oder auf andere Heidelberger Schulen verteilt worden, ein Lehrerkollegium war nicht einmal in Ansätzen vorhanden, und die für einen Schulbetrieb notwendige Zulassung fehlte ebenfalls. Die Schaffung all dieser Voraussetzungen hing vom Verhalten der amerikanischen Besatzungsmacht ab; und die machte sehr schnell klar, dass sie keineswegs gewillt war, sich ihre Kompetenzen in irgendeiner Weise aus der Hand nehmen lassen: Die ersten Anläufe zur Wiedereröffnung der Schule wurden jäh gestoppt.

So ging man zur Beschleunigung des Verfahrens einen anderen Weg, der von Stadtrat Höchst, dem Vater einer früheren Schülerin, eröffnet wurde. Er sprach wegen der Angelegenheit einen Geistlichen der 7. US-Armee, Father Schulz, an, der wiederum seinen Vorgesetzten, General Kayes, aktivierte, an geeigneter Stelle vorzusprechen. Durch diese "Verkürzung des Dienstwegs" wurde es möglich, dass das "Private Mädchengymnasium St. Raphael" (so der neue Name der Schule) am 24. 10. 1945 seine Tore öffnete.

Bis dahin die noch nötigen weiteren materiellen Voraussetzungen zu schaffen, war im Vergleich zu den instanzlichen Schwierigkeiten das geringere Problem. Das Inventar wurde von verschiedenen Schulen, einige Bänke auch aus einem Rohrbacher Wirtshaussaal zusammengetragen, und zu guter Letzt legten die Schwestern und auch künftige Schülerinnen selbst Hand an, das Schulhaus für den beginnenden Unterricht zu reinigen.

Die Not der ersten Nachkriegsjahre

Indessen blieben die materiellen Verhältnisse der Schule beschränkt und verschlimmerten sich z. T. gar. Wegen des großen Andrangs von Schülerinnen war das Raumangebot von Anfang an zu gering, so dass man schon zu diesem Zeitpunkt einen Erweiterungsbau ins Auge fasste. Die Eltern der Schülerinnen wurden bei diesen Plänen miteinbezogen: In den Jahren 1946 und 1947 fanden von Schülerinnen gestaltete Elternnachmittage und Elternversammlungen statt, auf denen das Kuratorium wie am 15. 2. 1946 mit einem Wunsch finanzieller Beteiligung an die Eltern herantreten konnte. Pläne, das vorhandene Schulgebäude durch einen Ostflügel mit der Villa zu verbinden, lagen bereits vor. In der angespannten Nachkriegssituation und erst recht nach der Währungsreform 1947 ließen sie sich aber nicht verwirklichen. Deshalb wurde ein Teil der Klassen 1947 aus der Schule ausgelagert. In der Bunsen-Schule, dem Hotel "Schwarzes Schiff" und im Restaurant "Zur Philosophenhöhe" wurden zeitweise Räume beschafft, das Lehrerbildungsseminar stellte Unterrichtsraum zur Verfügung, und auch die Turnhalle der Mönchhofschule wurde mitbenutzt; außerdem wurde eine beheizbarer Raum im Schwesternhaus für den Unterricht herangezogen.

Wegen Kohlemangels verlängerte Ferien

Damit ist das zweite schwerwiegende Problem, die Versorgung mit Heizmaterial, bereits angeschnitten. Die Situation auf diesem Gebiet war teilweise derart gravierend, dass im Januar 1947 die Ferien wegen Kohlemangels um vier Wochen verlängert werden mussten, nur die Klasse OIII hatte an drei Nachmittagen Unterricht in heizbaren Räumen. An anderen Tagen mussten die Schülerinnen selbst Heizmaterial mit in die Schule bringen. Im Winter 1948 überdeckte das Heizungsproblem sogar das Raumproblem; es wurde vor- und nachmittags im St. Raphael-Gymnasium Unterricht gehalten, weil in der Bunsen-Schule keine Kohle vorhanden war, in der eigenen Schule jedoch mit Koks und Wurzelholz geheizt werden konnte. Physik- und Chemieunterricht wurde zu diesem Zeitpunkt grundsätzlich in der Bunsenschule erteilt, in einem Raum, "der Gasanschluss, elektrischen Stecker und laufendes Wasser besitzt"(!).
Auch ein anderes Problem, das des täglichen Hungers, betraf nicht das St. Raphael-Gymnasium allein. Am 27. 5. 1947 begann an den Heidelberger Schulen die Schulspeisung, in die auch das St. Raphael-Gymnasium einbezogen wurde. Ein Zeitungsausschnitt berichtet darüber:

"In der Raphael-Schule in Neuenheim, wunderschön wie ein verzaubertes Märchenschloss in parkartiger Abgeschiedenheit gelegen, sprechen wir mit freundlichen Schwestern, die eben dabei sind, für 340 Mädchen einen süßen Haferbrei zu bereiten. Als wir uns verabschiedeten klingelt es gerade, und die Backfischchen eilen gesittet herbei, jedes das Töpfchen für das Kröpfchen tragend. ,Habt ihr denn auch alle Hunger?' ,Jaaa!' laut und einstimmig. ,Schmeckt's auch immer?' , Jaaa!' ,Bleibt auch manchmal übrig?' ,Nein!' und das klingt beinahe entrüstet."

Ein Aufsatz über "Schulspeisung"

Ein lustiger Text zu einem ernsten Thema. Im Aufsatz einer Schülerin liest es sich so:

"Jedes Mal wenn die Glocke für die große Pause ertönt, kommt unsere Klasse in Bewegung. Da ist nicht einer, der drinnen bleiben möchte! Komisch, sonst mochte fast niemand heraus! Ein fürchterliches Spektakel von Töpfen, Schüsseln und Löffeln hebt an; man stellt sich in eine lange Schlange und wartet. Von vorn kommen vielversprechende Düfte. Endlich ist der große Augenblick da! Man gibt sein Töpfchen hin und die Schwester füllt eine volle Kelle mit guten Sachen hinein. Manchmal Nudeln und Rosinen, mal Erbsen und Nussbutter oder Kakao mit Keks u.s.w. Dann rennen wir fort; vielleicht bekommen wir noch ein Plätzchen auf der Bank! Wir werden still. Nur ab und zu hört man noch ein Klirren. Wenn dann jemand fertig ist, lugt er mal so um die Ecke; kann sein dass der große Kessel noch da steht?! Wenn dem so ist, ist es immer ein Zeichen, dass es noch was gibt. Dann flitzt man aber wie der Düwel, um möglicherweise noch ein zweites Mal was zu erwischen! Haben wir unser Töpfchen noch einmal gefüllt gekriegt, verziehen wir uns und löffeln ein bisschen hastig auch die zweite Portion herunter. Es wird nämlich schellen! Richtig, da läutet es ja schon! Schnell stellen wir uns an - lautlos natürlich - gehen zurück in die Klasse und lernen mit frischen Kräften weiter. Hach, das hat geschmeckt!"

Das wichtigste Thema für viele Schülerinnen dürfte trotz alledem damals wie heute ihr schulisches Fortkommen gewesen sein. Durch den Krieg und seine Folgeerscheinungen waren viele Schülerinnen nicht in die ihrem Alter entsprechende Klasse aufgenommen worden, sie waren, im Wortschatz der Chronik, "überaltert". Im Mai 1948 wurde durch einen Bescheid aus Karlsruhe endlich auch für diese Schülerinnen eine befriedigende Lösung gefunden: Schülerinnen "mit guten Leistungen und entsprechender charakterliche Reife" durften aufgrund einer Steigeprüfung eine Klassenstufe überspringen. Noch war jedoch keineswegs eine Gleichstellung von Privatschulen mit öffentlichen Schulen erreicht. Als 1950 die erste Reifeprüfung am St. Raphael-Gymnasium anstand, war lange Zeit ungewiss, ob die Prüfungsanforderungen für die Schülerinnen die gleichen sein würden wie für Schüler an öffentlichen Schulen. Entgegen den Erwartungen, die ein erstes ministerielles Schreiben geweckt hatte, mussten sich am Ende alle Schülerinnen einer schriftlichen Prüfung in Französisch und Chemie unterziehen, mündlich wurden alle Abiturientinnen in Deutsch und Französisch geprüft. Noch im Schuljahr 1950/51 wurde zwar den öffentlichen Schulen eine Schulgelderstattung gewährt, nicht jedoch den Privatschulen, was zu einigen, wenn auch nur wenigen Abmeldungen am St. Raphael-Gymnasium führte. Erst schriftliche und mündliche Verhandlungen mit den zuständigen Behörden in Karlsruhe und Stuttgart führten schließlich zu einer Gleichbehandlung.
Trotz aller Bedrängnisse dieser Anfangszeit muss die Stimmung an der Schule so gut wie zu kaum einer Zeit vorher oder nachher gewesen sein. Für keinen anderen Berichtszeitraum ist die Chronik so reich an Bildern und selbstgefertigten Einladungskarten oder Programmheften wie für diesen.

Jürgen Layer

Termine

Sa, 23.03.2024
- So, 07.04.2024
OSTERFERIEN
Mo, 08.04.2024
- Fr, 12.04.2024
F-Austausch Breisach, Kl. 8
Mo, 08.04.2024
Leitbildtag - Homeschooling für alle Klassen/Kurse
Fr, 12.04.2024
- Fr, 19.04.2024
Pragaustausch (Kl.9) bei uns
Di, 16.04.2024
Infoabend "Skilandheim" 18h/Aula
alle Termine anzeigen